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Was heißt denn hier verrückt? Teil 2 der Serie „Tag des Gesundheitsamtes“

(pen) Den vom Robert-Koch-Institut ausgerufenen „Tag des Gesundheitsamtes“ nutzt die Kreisverwaltung, um in einer Serie die Aufgaben der dort Beschäftigten vorzustellen. Heute geht es um den Sozialpsychiatrischen Dienst.

„Du bist doch verrückt“ – so locker und leicht vielen im Alltag diese Bemerkung immer mal wieder spaßig über die Lippen kommt, so ernst ist der Hintergrund für diejenigen, die damit leben müssen und wollen, dass ihre Seele krank ist.

„Begründete Schätzungen sagen: 201289PJeder zehnte Mensch entwickelt im Laufe seines Lebens eine Behandlungsbedürftige psychische Erkrankung, Süchte inklusive. Bei 15 Prozent von ihnen ist der Verlauf so dramatisch, dass sie nicht mehr in der Lage sind, sich notwendige Hilfe selbst zu organisieren“, berichtet Dr. Jörg Kalthoff. Genau in diesen Fällen sind der Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes und sein Team aus zwölf Sozialarbeitern und drei Fachärzten für Psychiatrie gefordert.

In Hattingen, Schwelm und Witten leisten sie das, was das Land Nordrhein-Westfalen im Psychiatriekrankengesetz als Aufgaben festgeschrieben hat. Es geht um Hilfen für Personen, bei denen Anzeichen einer psychischen Krankheit bestehen oder die erkrankt sind. Es geht darum, Betroffene zu schützen sowie Selbst- und Fremdgefährdung zu verhindern. „Wenn vor diesem Hintergrund etwas angeordnet wird oder gar eine Unterbringung Thema ist, müssen die Anhaltspunkte natürlich gewichtig sein“, so Dr. Kalthoff.

Vorsorge, Nachsorge und Krisenintervention, Beratung, diagnostische Abklärung und Initiierung von Hilfen, Sprechstunden und Hausbesuche – all das bestimmt den Arbeitsalltag. „Einen Schwerpunkt bildet aber ohne Frage das Betreuen derjenigen, die bereits in Kliniken behandelt worden sind. Ihnen stehen wir zur Seite, sie begleiten wir intensiv, versuchen, sie an ihr soziales Umfeld anzubinden“, berichtet Dr. Kalthoff.

Um das wichtigste Ziel, weitere Krisen zu vermeiden, zu erreichen, kooperiert der Sozialpsychiatrische Dienst mit  allen an der psychiatrischen Versorgung beteiligten Institutionen. Dazu zählen beispielsweise die Fachabteilungen der Krankenhäuser, die Kontaktstellen für psychisch Kranke und das ambulant betreute Wohnen. „Erfreulicherweise gibt es ein gutes Netzwerk mit vielen Akteuren, die helfen wollen und können, die Menschen, die sich eigenständig keine Hilfe holen, nicht durch das Netz fallen zu lassen“, so Dr. Kalthoff.

Eine wichtige Rolle spielen hier auch Hinweise von besorgten Freunden und Nachbarn. Ein Beispiel zeigt, wie Fälle vom Sozialpsychiatrischen Dienst eingeschätzt werden, eingeschätzt werden müssen. Wem ein Nachbar auffällt, weil dieser sich eher selten wäscht und in seiner Wohnung mit sich selber spricht, kann natürlich im Kreishaus anrufen. „Wir nutzen die Informationen, um Hilfe anzubieten. Gleichzeitig gilt aber auch: Der Betroffene muss unsere Unterstützung zulassen“, erläutert Dr. Kalthoff.

Mit andere Worten: Jeder Bürger hat Anspruch auf kostenlose Hilfen und Beratung durch den Sozialpsychiatrischen Dienst Er ist gesetzlich aber nicht gezwungen, sie anzunehmen. Weitreichendere Optionen zum Eingreifen gibt es erst, wenn es für Betroffene gefährlich wird. Dann gibt es ein Recht, gegen ihren Willen aktiv zu werden.

Kontakt zum Sozialpsychiatrischen Dienst

Der sozialpsychiatrische Dienst ist unter folgenden Telefonnummern zu erreichen. Aufgrund von Rufumleitungen gilt grundsätzlich die Schwelmer Vorwahl

Kreishaus Schwelm: 02336/93 2782, 93 2783,93 2784, 93 2785

Nebenstelle Hattingen 02336/93 3729 und 93 3727

Nebenstelle Witten 02336/93 3025, 93 3064, 93 3062, 93 3063, 93 3072, 93 3061, 93 3031

Stichwort Themen der Serie „Tag des Gesundheitsamtes“

Bereits erschienen

Teil 1 – Gesundheitsaufsicht

In den nächsten Wochen geplant

Teil 3 – Kinder- und Jugendgesundheit

Teil 4 – Fachstelle für Menschen mit Behinderungen im Beruf

Teil 5 – Betreuungsstelle

Teil 6 – Amtsärztlicher Dienst

Kontaktdaten:
Ennepe-Ruhr-Kreis, Pressestelle, Pressesprecher Ingo Niemann (V.i.S.d.P.), Hauptstr. 92, 58332 Schwelm
Telefon: 02336/93 2062, Fax: 02336/93 12062
Mail: pressestelle@en-kreis.de, Internet: www.en-kreis.de