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Die „Gemeinschaftsgrundschule Breckerfeld“ begann vor 50 Jahren am 1. August 1969 mit ihrer Arbeit. Weil das neue Schulzentrum am Ostring noch nicht fertiggestellt war, mussten Lehrerkollegium, Schüler und Eltern noch mit Provisorien leben. Teil 1

Breckerfeld In Nordrhein-Westfalen wurde mit Wirkung vom 1. August 1968 die bisherige Schulform „Volksschule“ aufgelöst. In ihr konnten alle Schüler, die damals keine weiterführende Schule ab der Klasse 5 besuchen wollten, ihre Schulpflicht (8 Jahre bis 1966 bzw. danach 9 Jahre) erfüllen. Anstelle der Volksschule wurden zwei neue Schulformen auf den Weg gebracht: Die „Grundschule“ ist seitdem Pflichtschule für alle Schüler. Sie dauert 4 Jahre. Im Bereich der weiterführenden Schulen wurde die Schulform „Hauptschule“ neu geschaffen. Gleichzeitig mit Einführung der neuen Schulformen wurden die vielen weniggegliederten Landschulen im dem weiträumigen Amtsgebiet (98,51 Quadratkilometer) aufgelöst. Damals gab es größere  Volksschulen in Breckerfeld (1) und Dahl (2) und dazu  noch 6 sogenannte „Zwergschulen“ (Branten, Im Dahl, Delle, Zurstraße, Deipenbrink,Hunsdiek, Priorei). Alle Schüler konnten vor der Schulreform ihre Schulen fußläufig erreichen. Wenige  Jahre vorher waren die Landschulen in Kotten (Gemeinde Breckerfeld)  und Kalthauser Höhe (Gemeinde Dahl) nach der Pensionierung der letzten Schulleiter geschlossen worden. Die sie noch besuchenden Kinder waren den Volksschulen in Breckerfeld und Dahl zugewiesen worden.
Im damaligen „Amt Breckerfeld“, zu dem die  selbständigen Gemeinden Breckerfeld ( 48,62 qkm – 5870 Einw., Dahl (29,16 qkm – 5777 Einw. und Waldbauer ( 20,73 qkm – 1231 Einw.) gehörten, konnte die große Schulreform nicht termingerecht umgesetzt werden: Es fehlten zentralgelegene Schulgebäude und ein leistungsfähiges Schulbussystem.
Die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung im Amt Breckerfeld hatten damals neben der Schulreform noch ein weiteres Problem zu bewältigen:
Die 1. Kommunalreform zum 1.01. 1970 warf ihre Schatten voraus: Die umliegenden Großstädte bedrohten die Selbständigkeit der Gemeinden des Amtes Breckerfeld und auch des gesamten Ennepe-Ruhr-Kreises.  Zu diesem Problem bereitet der Chronist zum Jahresende 2019 einen Rückblick vor.
Bei der Lösung der Probleme  der Schulreform verfolgten alle politischen Gruppierungen in den Gemeinden und in der Amtsvertretung ein Ziel: Für die Bewohner der drei Gemeinden  im Amt Breckerfeld sollte ein ortsnahes Schulangebot für Grund- und Hauptschule im Tal und auf der Höhe gesichert werden. Das gelang am Ende nach vielen Gesprächen, in die auch die betroffenen Bürger mit einbezogen wurden.
Das heutige Rathaus hieß damals noch „Amtshaus“. Es beherbergte  die Amtsverwaltung. Verwaltungschef war Amtsdirektor Werner Kuhenne. Er war als Gemeindedirektor zuständig für die Verwaltung der  drei Gemeinden (3 Haushaltspläne, 3 Gemeinderäte), als Amtsdirektor für das gesamte Amt (1 Haushaltsplan, 1 Amtsvertretung) und dazu noch für die Schulverbände der sogenannten „Verbandsschulen“ z.B. Rummenohl . Die Volksschule Rummenohl besuchten Schüler aus den Randgebieten der umliegenden Gemeinden Dahl, Breckerfeld, Schalksmühle und Hülscheid.
In Protokollen über die Sitzungen der Gemeindevertretungen und der Amtsvertretung aus den damaligen Jahren findet man die Namen der Rathausbediensteten, die damals die Beschlüsse der politischen Gremien vorbereiteten und im Hintergrund die vielen Fragen zur Ausstattung der neuen Schulgebäude und die Abwicklung der  nicht mehr benötigten Immobilien zu  regeln hatten: Werner, Kuhenne als Stadt- bzw.
Amtsdirektor, Gerd Gebhard, Georg Merz, Paul-Heinz Bärenfänger (Kämmerei und Schulamt), Theo Klöpping, Günter Becker, Karl Loesenbeck, Gerd Hangebrock, Kurt Dahlhaus (Bauamt), Willi Giersiepen, Hans Pfingsten (Hauptamt), Werner Kessler, Kurt Kaesler ( Haupt- und Sozialamt).  Am Ende beschlossen die Gemeindevertretungen folgendes Schulkonzept für die Schulen des damaligen Amtes Breckerfeld:
In Breckerfeld werden alle Landschulen aufgelöst. Die Gemeinde Waldbauer stimmt der Auflösung ihrer einzigen Schule an der Waldbauerstraße zu. In Breckerfeld  wird ein neues Schul-und Sportzentrum für die Gemeinden Breckerfeld und Waldbauer am Ostring errichtet: Neben der alten Volksschule und der kleinen Turnhalle entsteht zunächst als Neubau das Hauptschulgebäude, danach erfolgt der Um- und Ausbau der alten Volksschule zur neuen Grundschule. Beide Schulen verbindet der neue Verwaltungstrakt mit getrennten Lehrerzimmern und einem gemeinsamen Sekretariat. Fast gleichzeitig wird das Lehrschwimmbecken in Angriff genommen. Das Lehrschwimmbecken kann bereits zu Beginn des Schuljahres im August 1971 in Betrieb gehen. Die große Spiel- und Sporthalle- erst viel später geplant und finanziert mit viel Engagement 100 000 DM des dazu gegründeten Förderkreises ( Vorsitzender Otto Schnepper), einer Finanzspritze des  EN-Kreises über 1 Mio. DM, des ehrenamtlichen Einsatzes von Horst Hoffmann (Projektleitung) und Eigenmitteln der heutigen Stadt Breckerfeld finanziert –  steht 10 Jahre später  ab Februar 1981 für die Schulen und Vereine der Hansestadt zur Verfügung.
Der Start von Grund- und Hauptschule in Breckerfeld erforderte zunächst einige Provisorien: Trotz  der Nutzung moderner Bauweise für die Hauptschule mit Hilfe von Fertigbauteilen wurde das neue Hauptschulgebäude nicht rechtzeitig  fertig. Klassen wurden zunächst ausgelagert in die Landschulen Branten und Delle, ins Martin-Luther-Haus und in Nebenräume der alten Volksschule. Das neue Hauptschulgebäude konnte ab Ostern 1970 von der Hauptschule bezogen werden.  Danach konnte der Umbau der alten Volksschule zur neuen Grundschule beginnen. Das endgültig fertiggestellte Schulzentrum für Grund- und Hauptschule wurde   am 15. Juni 1971 offiziell feierlich eingeweiht.
Fortsetzung folgt…