Corona: Zahlreiche Kitas im Kreis wegen Quarantänen geschlossen
(pen) Immer mehr Kitas im Ennepe-Ruhr-Kreis müssen ihre Türen vorübergehend für einzelne Gruppen oder komplett schließen, weil Kinder oder Erzieher positiv auf das Corona-Virus getestet worden sind. Derzeit sind 12 Einrichtungen betroffen. Auch an einer Schule im Kreisgebiet gibt es den ersten positiven Fall seit Ende der Herbstferien.
„In den meisten Kitas werden die Gruppen zumindest zeitweise durchmischt, so dass wir bei einem positiven Fall alle Kinder und das gesamte Personal als Kontaktpersonen der Kategorie 1 in Quarantäne schicken müssen“, berichtet Amtsärztin Dr. Sabine Klinke-Rehbein. Diese Fälle tragen neben vielen weiteren dazu bei, dass die Zahl der Kreisbewohner, die sich in Quarantäne befinden, in den vergangenen Tagen noch einmal stark gestiegen ist: Am Freitag befinden sich 2.012 und damit erstmals seit Ausbruch der Pandemie mehr als 2.000 Menschen im Ennepe-Ruhr-Kreis in Quarantäne.
Betroffen sind derzeit die folgenden Einrichtungen: Kita Vogelnest und Kita Körnerstraße in Gevelsberg, Matthias-Claudius-Haus, Kita Schellingstraße, Kita Wannen und Kita Vormholz in Witten, Kita Zamenhofweg in Schwelm, Kita Fuchsbau, Kita Morgenland und Kita Oberauer in Ennepetal, Kita Schee in Sprockhövel und Kita St. Georg in Hattingen.
Am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Wetter gibt es einen Corona-Fall unter den Schülern. Weil dort durchgängig Mund-Nasen-Schutz getragen und gut gelüftet wurde, muss das Gesundheitsamt nur wenige Kontaktpersonen in Quarantäne schicken. Für den Großteil der Klasse kann weiterhin Präsenzunterricht stattfinden.
Während das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung an weiterführenden Schulen auch im Unterricht Pflicht ist, gilt dies für Grundschulen nicht. Empfohlen hat der Kreis das Tragen der Maske jedoch auch dort – um Infektionsfälle, großflächige Quarantänen und Distanzunterricht zu vermeiden.
Daraufhin erhielt der Krisenstab am Donnerstag einen handgeschriebenen Brief der Klasse 4b der Katholischen Grundschule St. Franziskus in Hattingen: „Lieber Krisenstab! Wir bedanken uns für eure Empfehlung“, schreiben die Kinder. Sie hätten sich in der Klasse über das Thema unterhalten. „Zum Schluss der Unterhaltung sind wir darauf gekommen, dass wir im Unterricht alle Masken tragen. Außer in Stillarbeiten.“ Unterschrieben von der gesamten Klasse plus Lehrerin.
„Über diese nette Post haben wir uns sehr gefreut“, sagt Jana Ramme, Leiterin des Pandemie-Teams. Unter all den negativen Nachrichten, die den Krisenstab im Zuge der steigenden Infektionszahlen erreichen, sei der Brief eine sehr erfreuliche Ausnahme und Überraschung gewesen. „Und natürlich finden wir es toll, dass ihr euch mit dem Thema beschäftigt und euch für das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung entschieden habt“, spricht sie der Klasse ein Lob aus.
Neben den zahlreichen Kitas und dem Gymnasium hat das Gesundheitsamt auch mehrere Pflegeheime im Kreis besonders im Blick. Neu ist jeweils ein Corona-Fall im Haus am Hagebölling in Gevelsberg und im Altenheim St. Josef in Hattingen. Dort werden derzeit die Kontaktpersonen ermittelt und Abstriche geplant.
Bereits bekannt sind die großen Ausbrüche im Seniorenhaus Kirchende und dem Seniorenheim Parkanlage Nacken in Herdecke mit insgesamt mehr als 100 Betroffenen und 10 Todesfällen in den vergangenen Tagen. Im Seniorenzentrum Ruhraue sind nach zwei positiven Fällen Mitarbeiter und Bewohner abgestrichen worden. Die Ergebnisse liegen noch nicht vor.
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