Girls‘ Day und Boys’ Day: Berufsfelderkundung mit der Phantom

(pen) Mit einem hohen Surren hebt sie elegant von der Wiese am Kreishaus ab, bis Vermessungsingenieur Nikolas Kaszub sie drei Meter über dem Boden verharren lässt – die Drohne des Liegenschaftskatasters beim Ennepe-Ruhr-Kreis weckt bei den anfangs noch zurückhaltenden drei Schülerinnen echte Begeisterung. „Hat sie einen Namen?“, will Lea-Marie (11) fasziniert wissen. Kaszub hält kurz inne: „Naja…also das Modell heißt DJI Phantom 4 RTK“. Damit sind die Mädchen nicht einverstanden. Ein weiblicher Name müsse für die weiß glänzende Schönheit her. „Wie wäre es zum Beispiel mit Melody“, schlägt Lea-Marie vor. Alle müssen kurz Lachen.

Spaß haben, ist ausdrücklich erlaubt beim Girls‘Day und Boys’Day, an dem sich erstmals auch die Kreisverwaltung beteiligt. 17 Schülerinnen und Schüler sind gekommen, um einen Einblick in Berufsfelder zu bekommen, die statistisch gesehen öfter von dem jeweils anderen Geschlecht ausgeübt werden. Während die Jungen sich zum Beispiel auf den Weg zum Jobcenter oder dem Gesundheitsamt machen, dürfen die Mädchen unter anderem der Kreisleitstelle oder den Kolleginnen und Kollegen beim Liegenschaftskataster einen Besuch abstatten.

Gerne hätten Lea-Marie (11), Julia (12) und Marja (12) die Drohne selbst einmal fliegen lassen. Aber Kaszub darf die teure Technik nicht aus den Händen geben. Um sie für das Vermessen von Gebäuden fliegen lassen zu dürfen, hat der Vermessungsingenieur einen Fernpilotenschein machen müssen. Eine Gelegenheit aktiv zu werden, bekommen die Mädchen dann aber doch noch. Beim Posieren vor der Drohnenkamera, mit der Kaszub ein paar Erinnerungsfotos aus der Luft schießt.

Technik die begeistert – neben Drohnen mit speziellen GPS-Sensoren hat das Liegenschaftskataster noch mehr zu bieten. Um eine markierte Strecke vor dem Kreishaus zu messen, bauen die Mädchen zusammen mit den zwei Auszubildenden Alexander Knop und Fynn Lekebusch ein Stativ mit einem Laser-Messgerät auf. Die beiden Azubis machen die Ausbildung zum Vermessungstechniker beim Kreis, studieren aber noch nebenbei. „In dem Berufsfeld sind viele verschiedene Bildungswege möglich“, schätzt Knop, sich in dem Beruf ganz nach seinen Fähigkeiten und Interessen weiterentwickeln zu können.

Was sie später einmal machen möchten, wissen die drei Schülerinnen noch nicht. „Ich bin noch total offen für alles. Aber es sollte etwas sein, was mir Spaß macht“, findet Lea-Marie. Ob sie sich später einen Beruf im Bereich der Vermessungstechnik vorstellen können, will Kreisdirektor Sebastian Arlt später beim Pizzaessen in der Mittagspause wissen? Und tatsächlich erscheint Julia und Lea-Marie die Idee gar nicht mehr so abwegig. „Ich mag Mathe, daher würde das ganz gut passen“, stellt Julia fest.

Auch wenn nicht alle Jugendlichen am Ende des Tages ihren zukünftigen Traumjob entdeckt haben, sind sie sich trotzdem in einer Sache einig – erkundet haben sie keine reinen Männer- oder Frauenberufe, sondern Jobs, die Jeder völlig unabhängig von seinem Geschlecht machen kann. „Entscheidet nach euren Fähigkeiten, nicht nach Geschlechterklischees“, gibt auch die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises, Ekaterini Delikoura, den Schülerinnen und Schülern noch mit auf den Weg.  

Stichwort Girls‘Day und Boys’Day

Erstmals hat die Kreisverwaltung sich am bundesweit stattfindenden Girls‘Day und Boys’Day beteiligt. Sinn des Aktionstages ist es, Mädchen und Jungen für Berufsfelder zu interessieren, die von den traditionell geschlechtsspezifisch geprägten Berufsbildern abweichen.

Insgesamt 17 Schülerinnen und Schüler interessierten sich für die Angebote der Kreisverwaltung und sammelten Eindrücke in verschiedensten Fachbereichen und Abteilungen. Dazu zählten die Leitstelle und das Jobcenter EN, das regionale Bildungsbüro und das Schulamt ebenso wie die Bereiche IT und Vermessungstechnik, Gebäudemanagement und Kinder- und Jugendzahngesundheit. Ein gemeinsames Pizzaessen sowie Informationen über den Ennepe-Ruhr-Kreis und die möglichen Ausbildungen beim Kreis rundeten den Tag ab.

Pressekontakt: Kira Scheven

Kontaktdaten: 

Ennepe-Ruhr-Kreis, Pressestelle, Ingo Niemann (V.i.S.d.P.), Franziska Horsch, Lisa Radtke, Kira Scheven, Hauptstr. 92, 58332 Schwelm

Telefon: 02336/93 2062, 02336/93 2064, 02336/93 2063, 02336/93 2066

Mail: pressestelle@en-kreis.de

Internet: www.en-kreis.de, App: Ennepe-Ruhr-Kreis