In Breckerfeld entsteht mehr als nur ein Mehrzweckfeld

Tanja Satur. Es nimmt langsam Gestalt an: In diesen Tagen erhält das neue Mehrzweckfeld an der Sport- und Freizeitanlage in Breckerfeld ein Dach. Und damit etwas, das die Möglichkeiten an der ohnehin schon für die Region überdurchschnittlich gut ausgestatteten Sportstätte nochmals erweitert.

„Wie immer ist das Wetter daran Schuld, dass wir nicht ganz im Zeitplan liegen“, sagt Marvin Tholen am Mittwoch, 24. April, im Gespräch mit LokalDirekt. „Es ist nunmal leider so, dass Fundamente bei Dauerregen nicht trocknen können.“ Der 1. Vorsitzende der SpVg Schwarz-Weiss Breckerfeld ist dennoch optimistisch, dass das – wie er es nennt – „beste Beispiel für ein Gemeinschaftsprojekt“ – ab spätestens Ende Mai von den örtlichen Vereinen und für selbstorganisierte sportliche Aktivitäten der Hansestadt-Bewohner genutzt werden kann.

Tholen bezeichnet es als Gemeinschaftsprojekt, da auch das 18×32 Meter große und bald überdachte Mehrzweckfeld nur entstehen konnte, weil sowohl die Stadt Breckerfeld und die Sport- und Freizeitanlagen GmbH als auch die beiden großen örtlichen Vereine – der TuS und SW Breckerfeld – voll und ganz hinter dem Bau stehen. „Im Grunde gilt dies für die gesamte Anlage. Ohne eine gute und konstruktive Zusammenarbeit hätte sie sich nicht so realisieren lassen, wie sie sich jetzt präsentiert.“

800.000 Euro verbaut

Zirka 800.000 Euro seien dort allein in den vergangenen zwei Jahren verbaut worden: Ballfangzäune, eine neue Flutlichtanlage mit LED-Technik, die erst im November 2023 feierlich eingeweihte Tribüne (wir berichteten) und nun eben noch das überdachte Tartanfeld. All das sei aber auch nur möglich gewesen, weil in diese Maßnahmen zu einem nicht unerheblichen Teil Gelder aus dem NRW-Förderprogramm „Moderne Sportstätten“ geflossen sind.

„Gut in die Zukunft investiert“

Eine Menge Geld also, das Marvin Tholen jedoch gut investiert sieht: „Konkret das Mehrzweckfeld mit einem Baukostenvolumen von etwa 450.000 Euro eröffnet Breckerfeld und den Menschen, die hier leben, sehr viele neue und auch nicht nur sportliche Möglichkeiten.“ Auch wenn es seitens der Vereine einen Belegungsplan gebe, stehe das Feld zu (noch nicht konkret) bestimmten Zeiten auch für „freien Sport“ zur Verfügung. Basketballkörbe, Fußballtore sowie eine Sportbox mit unterschiedlichen Trainingsgeräten zum Ausleihen stehen bereits auf der Inventarliste. Nicht ausgeschlossen oder zumindest denkbar sei es, dass auf dem Tartan-Feld aber zukünftig auch mal ein Netz für Volleyball, Tennis oder Badminton gespannt werde: „Es wird auf jeden Fall mehr sein als nur ein überdachter Bolzplatz.“

Weitere Nutzungsmöglichkeiten vorstellbar

Das „Mehr“ in Mehrzweckfeld sage es ja eigentlich schon: „Wir können uns auch gut vorstellen, dass hier zukünftig kulturelle Veranstaltungen und Angebote wie beispielsweise Public Viewing stattfinden“, sagt Tholen. Die Infrastruktur mit Parkplätzen, Vereinsheim und Sanitäranlagen sei ohnehin gegeben: „Mit der Überdachung werden wir nun auch noch wetterunabhängig.“ Somit könne sich die Anlage insgesamt mehr und mehr als „Ort der Begegnung“ weiterentwickeln.

800 Quadratmeter für Photovoltaik nutzbar 

Zukunftsvisionen für die Sport- und Freizeitanlage gebe es viele, und von Anfang an für die Zukunft geplant sei das Mehrzweckfeld sowieso: „Der Dachaufbau ist statisch so konstruiert, dass eine Photovoltaik-Anlage nachgerüstet werden kann.“ Heißt: Allein das Mehrzweckfeld könnte dann – irgendwann – auf einer Fläche von gut 800 Quadratmetern klimaneutralen Strom produzieren.

Worüber sich Marvin Tholen aktuell noch Gedanken macht – wie vermutlich alle, die sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich mit dem Ausbau und Erhalt der Sport- und Freizeitanlage beschäftigen – ist das Thema Vandalismus. Natürlich müsse man sich „leider auch damit auseinandersetzen und über Präventivmaßnahmen wie beispielsweise eine Kameraüberwachung nachdenken.“ Nun aber freue er sich erst einmal auf die Fertigstellung und Einweihung des Mehrzweckfeldes, zu der es wahrscheinlich auch ein kleines Fest geben soll: „Wann und in welchem Rahmen ist aber noch nicht fix.“

Eine der attraktivsten Anlagen der Region

Schon bei der Einweihung der Tribüne im November 2023 sagte Susanne Brandenburg, die in der Düsseldorfer Staatskanzlei für den Sportstättenbau in ganz NRW zuständig ist, die Sport- und Freizeitanlage sei von ihrer Lage und Ausstattung her „ein ganz besonderer Fleck“. Mit dem überdachten Mehrzweckfeld dürfte die Breckerfelder Sportstätte ab Frühsommer dann sogar bei Regen zu einer der attraktivsten Anlagen in der Region zählen.

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