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„Tour der Hoffnung“: Kleine Stadt zeigt großes Herz für krebskranke Kinder

Tanja Satur Es passte einfach alles, als die „Tour der Hoffnung“ am Freitagmittag, 2. August, nach Breckerfeld kam: Das Wetter, der herzliche Empfang und die euphorische Stimmung bei der Einkehr der Benefiz-Radler zur Mittagspause bei Deller Plastics – und zu guter Letzt das großartige Spendenergebnis.

Am Freitagmittag, 2. August, legte die „Tour der Hoffnung“ – die seit mehr als 40 Jahren bundesweit etablierte Radtour zugunsten krebs- und leukämiekranker Kinder – einen Zwischenstopp in der Hansestadt Breckerfeld ein. – Foto: Satur

Etwas mehr als 27 Kilometer hatten sie seit ihrer Pause bei Busch & Müller in Meinerzhagen (wir berichteten) zurückgelegt, als die 150 Radlerinnen und Radler gegen 13.15 Uhr die Stadt Breckerfeld erreichten. 27 Kilometer, die es in sich hatten, denn es ging stetig einige Höhenmeter rauf und runter, in der prallen Mittagssonne und bei sommerlichen Temperaturen: „Trotzdem liegen wir gut in der Zeit“, sagte Hans-Peter Bazzanella, der die Tour gemeinsam mit Ex-Radprofi Klaus-Peter Thaler organisiert hat, bei der Ankunft der Fahrer auf dem Betriebsgelände der Firma Deller Plastics.

Und spätestens als die „Tour der Hoffnung“ mit frenetischem Beifall und dem Geläut hunderter Fahrradklingeln in der Schützenstraße empfangen wurde, strahlten die Benefiz-Fahrer mit der Sonne um die Wette: „Wow, was für ein herzlicher Empfang – ich bin überwältigt“, rief Ex-Eiskunstläuferin Marina Kielmann, die die Mittagsrast vor Ort moderierte.

Auch die achtfache Biathlon-Weltmeisterin Uschi Disl zeigte sich begeistert: „Ich fahre zwar in meiner Freizeit auch gerne Fahrrad, aber in einem so großen Tross mitzufahren ist schon etwas anderes – da muss man gleichzeitig aufpassen, dran zu bleiben und niemanden anzufahren“, lachte sie. Zeit für einen Blick in die Breckerfelder Landschaft habe sie trotzdem gehabt: „Es ist wunderschön hier, und es ist toll, mit wieviel Freude wir hier empfangen werden.“

Zwei weitere prominente Teilnehmer, die Begeisterungsstürme sonst eher aus großen Fußballstadien kennen, waren Felix Magath und Hans-Josef „Jupp“ Kapellmann. Beide fuhren nicht zum ersten Mal bei der „Tour der Hoffnung“ mit: „Wir sind Überzeugungstäter“, lachte Kapellmann. Denn wie alle anderen Hoffnungsradler, zu denen an diesem Tag weitere prominente ehemalige Top-Sportler sowie Vertreter aus Politik und Wirtschaft zählen, hatten sie eine Mission mit in die Hansestadt gebracht: Spenden sammeln zugunsten krebs- und leukämiekranker Kinder, wie es sich diese seit mehr als 40 Jahren etablierte Benefiz-Veranstaltung auf die Fahne geschrieben hat.

Foto: Tanja Satur

Begeistert zeigten sich auch die Gastgeber Uwe Braselmann und Jann Braselmann, der sogar selbst ab Meinerzhagen mit in die Pedale getreten hat: „Als Hans-Peter Bazzanella mich gefragt hat, ob wir die Tour unterstützen, habe ich mein Versprechen von vor fünf Jahren eingelöst“, sagte Deller Plastics-Inhaber Uwe Braselmann. „Denn in letzter Konsequenz tun wir es für die Bedürftigen, für die Kinder und ihre Eltern, die oft hilflos sind und unsere Unterstützung brauchen.“

Zwei Spendenschecks in Höhe von jeweils 6500 Euro übergab die Stadt Breckerfeld. – Foto: Satur

Ganze 10.000 Euro standen daher auch auf dem Scheck, den Uwe und Jann Braselmann an diesem Tag an die „Tour der Hoffnung“ überreichten. On top gab es noch einen Scheck über 1350 Euro, die die Belegschaft von Deller Plastics gesammelt hatte. Die Schraubenfabrik W. Rüggeberg, die sich neben der Möbelwerkstatt Kukatsch auch aktiv an der Bewirtung des Fahrertrosses beteiligt hat, brachte einen Scheck über 5000 Euro mit, die Allianz spendete 13.000 Euro. Und Thomas Lay, stellvertretender Bürgermeister, hatte gleich zwei symbolische Schecks á 6500 Euro dabei – Geld, das von weiteren Breckerfelder Unternehmen und Bürgern für die „Tour der Hoffnung“ gespendet worden war.

Ausnahmslos jede dieser Spenden wurde von den ‚grüntrikorierten‘ Radlern und den Gästen an der Schützenstraße gleichermaßen mit einer jubelnden La-Ola-Welle gefeiert.

„Das ist bis jetzt der beste Standort auf unserer diesjährigen Tour“, lobte Organisator Hans-Peter Bazzanella. „Nicht nur was die Spenden betrifft, sondern der gesamte Aufenthalt hier bei Ihnen in Breckerfeld – die Stimmung, die Organisation, die gesamte Mittagspause war großartig!“

Bevor sich der Fahrertross nach gut einer Stunde für die Weiterfahrt Richtung Ennepetal bereit machte, sprach Petra Behle, Ex-Biathletin und seit vielen Jahren Schirmherrin der „Tour der Hoffnung“, den Bürgern und Unternehmen der Stadt Breckerfeld ihren Dank aus: „Dafür, dass Sie hier in ihrer kleinen Stadt diesen für Sie fremden Tross so herzlich empfangen haben und sich für unser Thema begeistern haben lassen – und natürlich für die Riesenspendensumme.“

Ob Petra Behle zu diesem Zeitpunkt schon das vorläufige Spendenergebnis ahnte? Als LokalDirekt bei Organisator Hans-Peter Bazzanella nachfragte, rief dieser die für Spenden zuständige Helferin des „Tour der Hoffnung“-Teams hinzu. Diese zückte kurzerhand einen Taschenrechner – und nach einiger Tipperei erschien dort die stolze Summe von 42.350 Euro.

42.350 Euro kamen allein in der kleinen Stadt Breckerfeld zugunsten krebs- und leukämiekranker Kinder zusammen. Vorläufig. Darin noch nicht eingerechnet ist der Inhalt der Spendendosen und Sparschweine, die während der Mittagspause aufgestellt waren.

„Das ist ein großartiges Ergebnis“, freute sich Thomas Lay und schaute den Benefiz-Radlern hinterher als sie mit ihren Rennrädern davon fuhren. Denn die Frauen und Männer in den grünen Trikots mussten ihre Fahrt fortsetzen – Ennepetal, Schwelm, Gevelsberg und Wetter standen an diesem Tag noch auf dem Plan. Um Spenden zu sammeln, für ihre Herzensangelegenheit: Krebskranken Kindern ein wenig mehr Hoffnung zu ermöglichen.

Den Artikel mit einer Fotogalerie und Filmen finden Sie hier

Das goldene Buch der Hansestadt Breckerfeld. Foto: Tanja Satur