Markus Kosch, Prokurist und technischer Leiter der AVU-Tochter AVU-Netz: „Das Breckerfelder Trinkwasser ,im Wasserwerk Rohland der AVU aus der Ennepe-Talsperre Ennepetalsperre entnommen und aufbereitet, hat Mineralwasserqualität.“
Breckerfeld Nach der Neufassung des Landeswassergesetzes (LGW) des Landes NRW ist die Hansestadt Breckerfeld wie alle Kommunen verpflichtet, ein Wasserversorgungskonzept aufzustellen. Darin sind die Versorgungssituation und deren Entwicklung ebenso darzustellen wie die Wassergewinnungsgebiete, die Wasserwerke und ihre Aufbereitungsanlagen und das Wasserverorgungsnetz mit seinen Verteilungsanlagen. Das Konzept ist der zuständigen Behörde (bei uns dem RP Arnsberg) alle 6 Jahre zur Prüfung vorzulegen. Im Haupt- und Finanzausschuss begrüßte Bürgermeister André Dahlhaus als Vorsitzender in der letzten Woche zu diesem Tagesordnungspunkt den Prokuristen und technischen Leiter der AVU-Tochter „AVU Netz GmbH“ Markus Koch. Der Bürgermeister: „Die Aufstellung unseres Wasserversorgungskonzeptes hat für uns die AVU übernommen. Sie ist schließlich unser Wasserversorgungsunternehmen.“
In seiner Präsentation stellte Markus Kosch mit Medienunterstützung (Bild und Text) die Fakten und Zahlen das Wasserversorgungskonzept der Hansestadt Breckerfeld vor. Markus Koch: „Das Gebiet der Stadt Breckerfeld erhält sein Trinkwasser aus dem Wasserwerk Rohland der AVU, dass sein Rohwasser aus der Ennepetalsperre entnimmt. Auch im extrem trockenen Sommer des letzten Jahres wurde ihre Stadt mit Ennepewasser sicher versorgt.“ Im übrigen versorgt die Ennepetalsperre auch andere Städte im Süden des Kreises, während die nördlichen Kreisbereiche durch das AVU-Wasserwerk Volmarstein versorgt werden. In beiden Wasserwerken wird das Rohwasser durch Filter geleitet und mit Chlordioxid desinfiziert.
Das Trinkwasser für Breckerfeld, dem er Mineralwasserqualität bescheinigte, wird über den Trinkwasserhochbehälter auf dem Wengeberg im Netz der Hansestadt an die Haushalte und Betriebe verteilt. Das Rohwasser der Talsperre und das daraus im Wasserwerk Roland gewonnene Trinkwasser werden durch Wasserproben nach ISO 27001 bzw. 50001 von zertifizierten Laboren regelmäßig überprüft. Koch: „Seit Jahren bestätigen diese Proben: Schon das Rohwasser hat keine Nitratbelastung und das Trinkwasser besitzt Mineralwasserqualität.“ Auch die Wasserhärte bereite keine Probleme: „In Breckerfeld müssen unsere Kunden nicht einmal ihre Kaffeemaschinen entkalken.“ Die gute Qualität des Rohwassers habe viel mit der seit Jahren bestehenden Kooperation der AVU mit den Landwirten im Einzugsbereich der Ennepetalsperre zu tun: „Sie nehmen regelmäßige Bodenproben zur Bestimmung ihrer Düngervorräte im Boden und richten danach regelmäßig die Zuführung der betriebseigenen organischen Dünger bzw. zugekaufter Mineraldünger aus. In den Uferrandstreifen der Fließgewässer unterbleibt jeglich Düngung.“ Um die bakterielle Belastung durch das Rohwasser im Griff zu behalten entnehme man das Rohwasser je nach Wassertemperatur im Stausee in drei unterschiedlichen Höhen. Bevor das aufbereitete Reinwasser ins Verteilnetz gelangt, wird ihm geringdosiert Chlordioxid zur Desinfizierung zugesetzt.
Markus Koch stellte sich während seiner Präsentation Fragen der Ausschussmitglieder. Sie betrafen die Versorgungssicherheit insgesamt und bei wiederkehrenden Trockenperioden wie auch akute Ausfälle etwa durch Rohrbruch oder Stromausfall.
Versorgungssicherheit insgesamt: Die Netz der beiden Wasserwerke Rohland und Volmarstein sind miteinander verbunden. Wenn das eine Wasserwerk langfristig ausfällt, übernimmt das andere die Versorgung mit. Zusätzlich gibt es eine Vereinbarung mit dem Wasserversorger Enervie aus Hagen zur Nutzung von Wasser aus der Haspertalsperre im Hasperbachtal. Im übrigen reiche bei kürzeren Störungen die im Hochbehälter Wengeberg gespeicherte Trinkwassermenge für einen Tag. Sollten neben dem Wasserwerk auch die Motoren der Pumpen dort wegen Stromausfall ausfallen, springen sofort Notstromagregate an. Trotz der langen Trockenperiode 2018 kam im gesamten Sommer das Breckerfelder Trinkwasser aus der Ennepetalsperre. Inzwischen sei diese wieder gut gefüllt. Zur Absicherung der Leistungsfähigkeit aller Wasserwerke entlang der Ruhr in künftig eventuell öfter auftretenden Dürrezeiten stelle der Ruhrverband bereits Überlegungen zum Bau einer weiteren Trinkwassertalsperre im Sauerland an.